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Bulimie

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Die Bulimie (griechisch βουλιμία, boulimía, wörtlich „der Ochsenhunger“, aus βους, „der Ochse“ und λιμός, „der Hunger“ über neulateinisch bulimia [nervosa] [1]), auch Ess-Brechsucht oder Ochsen- bzw. Stierhunger genannt, gehört zusammen mit der Magersucht (griechisch-lateinisch anorexia nervosa), der Binge-Eating-Disorder und der Esssucht zu den Essstörungen.

Bulimie allein bezeichnet streng gesehen lediglich das Symptom des Heißhungers und wird dann auch als Hyperorexie (griechisches Kunstwort υπερόρεξη, aus υπερ-, „über-“ und όρεξη, „Appetit“) bezeichnet; sie tritt in diesem Sinne auch bei Unterzuckerung aus körperlicher Ursache (z. B. Diabetes mellitus Typ 1) auf.[2]

Epidemiologie 

Von der Bulimia nervosa sind überwiegend (zu 90-95%) Frauen betroffen. Bei jungen Frauen in der Adoleszenz und im jungen Erwachsenenalter liegt die Prävalenz bei 1-3%. Bestimmte Berufsgruppen, bei denen geringes Gewicht das Ausüben des Berufs ermöglicht bzw. erleichtert (z. B. Fotomodell, Tänzerin, Langläufer), sind für diese Krankheit besonders anfällig.

Merkmale und Symptome 

Bulimie-Betroffene sind meist normalgewichtig, können auch unter- oder übergewichtig sein. Sie werden von häufigen Heißhungerattacken heimgesucht und versuchen, ihr Gewicht durch Erbrechen, Hungern, Diäten, ausgiebigen Sport oder den Missbrauch von Abführmitteln zu kontrollieren. Die Essanfälle treten mehr oder weniger regelmäßig auf - zwischen zwei Attacken können mehrere Wochen liegen, das Essen und anschließende Erbrechen kann auch mehrmals täglich erfolgen. Während der Essanfälle verlieren Bulimiker die Kontrolle über sich selbst und über die Nahrungsmengen, die sie verschlingen. Die Essanfälle können aber auch geplant stattfinden. Gründe für das anschließende Erbrechen sind vor allem die Angst vor einer möglichen Gewichtszunahme sowie Scham über den eigenen Kontrollverlust/das eigene Versagen. Auch müssen sich Betroffene oft allein schon wegen der Unmenge im Magen übergeben. Dieses Wechselbad zwischen Hungern und Essen mit anschließendem Erbrechen, Abführen oder Abtrainieren hat der Bulimie auch den volkstümlichen Namen Ess-Brech-Sucht gegeben.

Diese so genannte Ess-Brech-Sucht beginnt oft in einem wenig höheren Alter als die Magersucht, etwa mit 17 oder 18 Jahren (oft schließt sie an eine voran gegangene Magersucht an, wenn von außen betrachtet ein Rückgang der Magersucht erzielt wurde und die Patientin/der Patient wieder zu Essen begonnen hat). Die Betroffenen leiden meistens unter einer gestörten Selbstwahrnehmung und/oder einer Körperschemastörung (Dysmorphophobie). Wie auch die Magersüchtigen empfinden sie sich immer als zu dick, doch sind sie häufig, im Gegensatz zu den Magersüchtigen, normalgewichtig. Die Ursachen der Bulimie ähneln denen der Magersucht. Nicht selten geht der Bulimie eine anorektische Phase voraus oder wechselt sich mit Phasen der Magersucht ab.

Oft begleiten folgende seelische und/oder soziale Probleme die Bulimie noch:

Bulimie kann akut lebensgefährlich werden. Durch ständiges Erbrechen kann es zur Entzündung der Speiseröhre kommen. Das erhöhte Magensäureangebot im Mund schädigt bei lang anhaltender Symptomatik die Zähne. Die massive Störung des Elektrolyt-Haushaltes (Kalium-, Eisen-, sowie Calciummangel) kann zu Herz-Rhythmus-Störungen führen und somit lebensbedrohlich werden.

Bulimieerkrankte versuchen meist, ihre Krankheit zu verbergen. Dadurch wird sie oft erst mehrere Jahre, nachdem sie begonnen hat, erkannt/eingestanden und behandelt. Eine frühzeitige Behandlung ist besonders wichtig, da die Aussichten auf vollständige Genesung mit jedem weiteren Jahr der Erkrankung sinken.


Therapie [

Eine Behandlung der Bulimie besteht meistens aus Psychotherapie, in der die Gründe für die Krankheit gesucht werden sowie Strategien zur Bewältigung der Probleme und zur Normalisierung des Essverhaltens entwickelt werden. Die Erfolgsquote liegt derzeit bei etwa 30 bis 45%. Weitere Ziele einer Therapie sind die Verbesserung der persönlichen Einstellung zum eigenen Körper, zu den Lebensmitteln als Lebensquelle und nicht nur als Konsumgut, zur Freude am Essen als Freude am Leben und der (Wieder-)Aufbau sozialer Kontakte. Neuere Studien zeigen, dass Bulimie auch (nicht nur!) mit Hilfe von Antidepressiva behandelt werden kann. Sinnvoll und immer häufiger ist eine Psychotherapie, die von der Einnahme von Antidepressiva begleitet wird. Somit wird es den Betroffenen unter Anderem ermöglicht, ihre Krankheit ohne lange stationäre Aufenthalte zu bewältigen, sofern sie nicht aufgrund körperlicher Komplikationen ohnehin in einer Klinik behandelt werden müssen.

Einordnung der Bulimie im Feld der Essstörungen 

Von Magersucht bis zur Esssucht mit körperlicher Fettsucht als Folge (mit der Esssucht aber keineswegs gleichzusetzen ist), gibt es eine breite Palette der Essstörungen. Die Grenzen sind nicht immer klar zu definieren, und es besteht meist ein ursächlicher Zusammenhang, selbst zwischen den äußersten Auswüchsen wie der Magersucht und Esssucht. Nicht selten wird eine Erkrankungsform aus dieser Palette durch eine andere abgelöst, was umso deutlicher macht, dass es sich um psychische und nicht um körperliche Erkrankungen handelt. Die Bulimie scheint nach außen hin wie ein relativ lebenserhaltender Versuch eines Kompromisses zwischen dem langsamen Verhungern und der ebenfalls tödlichen Fettleibigkeit, während sie auch bei Erhalt eines normalen Körpergewichts tödlich enden kann.


 


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